Das radioaktive Edelgas Radon ist die Ursache der meisten Lungenkrebs-Fälle nach dem Rauchen.
Gesundheitsrisiko Radon - Hausbesitzer sollten Radon-Belastung messen lassen: Die zweitwichtigste Ursache von Lungenkrebs ist Radon-Gas. In Wohnhäusern sollte daher die Belastung gemessen werden.
Radon wird laufend aus im Erdreich freigesetzt durch dem radioaktiven Zerfall von Uran, welches überall auf der Erde vorkommt. Sofern der Boden luftdurchlässig ist gelangt Radon an die Oberfläche. Das Radon dringt dann über Risse, Spalten, Bohrungen, Rohrkanäle oder Naturboden in darüberliegende Gebäude ein. Findet das Gas keinen einfachen Weg aus dem Haus, weil zum Beispiel gut-isolierende Fenster verbaut sind oder wenig gelüftet wird, so reichert es sich im Haus an.
Als Edelgas wäre Radon für Lebewesen harmlos wenn es nicht radioaktiv zerfallen würde. Solange das eingeatmete Radon wieder ausgeatmet wird besteht keine Gefahr. Sollte jedoch ein Radon Atom gerade dann zerfällen wenn es sich in der Lunge befindet wird's ungünstig. Nebst Bismuth und Blei ist das radioaktive Zerfallsprodukt Polonium besonders gefährlich, wenn es im Lungengewebe stecken bleibt. Beim Zerfall vom Radon werden Alpha-Teilchen freigesetzt, die effizient Lungenzellen beschädigen und so Lungenkrebs verursachen können. Weil die Zerfallsprodukte von Radon elektrisch geladen sind, haften sie sich gerne an andere Materie und erhöhen dadurch ihre Gefährlichkeit. Die Halbwertszeit von Radon, das heisst die Zeit in der die Häfte vom Radon in ein anderes Element zerfällt, liegt ab dessen Entstehung im Erdreich 3.8 Tage.
Schädlich ist also nicht das Radon selbst sondern die Folgen dessen radioaktiven Zerfalls.
Obwohl Radon 7.5 mal schwerer als Luft und atomar sogar schwerer als Blei ist, schwebt es als Aerosol in der Luft. Durch den Kamineffekt verteilt es sich von den erdnahen Stockwerken überall im Haus. Der Kamineffekt erklärt sich so: Da warme Luft nach oben steigt entsteht unten im Haus ein Sogeffekt, wodurch bei Undichtheiten im untersten Geschoss Radon förmlich aus der Erde "herausgesogen" wird. Dieser Unterdruck im Haus kann durch Entlüftungen, wie sie in Bad, WC oder Küche vorkommen, sowie durch luftdicht schliessende Fenster begünstigt werden. Im Winter ist der Wärmeunterschied im Haus vergleichen mit draussen am grössten, so ist die Sogwirkung von dieser warmen Luft im Haus nach draussen am grössten. Dadurch steigert sich die Radonkonzentration im untersten Hausgeschoss eher im Winter und die Sogwirkung zieht das Radon in die oberen Geschosse.
In Gebäuden kann auch freigesetztes Radon aus Granit und Leitungswasser gefährlich werden.
Dass erhöhte Radon-Werte für die Lunge schädlich sind ist unbetritten. Andererseits sollte man nicht der Paranoia verfallen. Radon gibt es überall auf der Erde, ein Entkommen ist unmöglich. 15 Bq/m3 wird als durchschnittlicher Radon Wert im Freien von der EPA (Environment Protection Agency der USA) genannt, 2-10 Bq/m3 von der BAG. Der Körper hat sich evolutionär an die ständige Bestrahlung gewohnt und repariert laufend Zellschäden.
Die Zellschäden sind proportional zur Radonmenge: Mit jeder Steigerung entstehen statistisch mehr Schäden, die nicht mehr repariert werden können. Gemäss der WHO ist die Beziehung von Radonkonzentration zu Krebsfällen linear, d.h. je höher die Radonkonzentration, desto mehr Krebsfälle (WHO [1]).
"No Safe Dose" (keine ungefährliche Dosis) auch genannt "LNT" (Linear No Threshold) wird von einer Gruppe von Wissenschaftern infrage gestellt (No Safe Dose [7]).
Radonbelastung in Aargauer Schulhäuser
Zu hohe Radonbelastung an Bündner Schulen und Kindergärten. In 19 Bündner Schulgebäuden wurden die Radon-Grenzwerte teilweise massiv überschritten. Eine Sanierung drängt.
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